Überparteiliche Interpellation "Die Zukunft des Spitals in Langnau?"
Langnau, 29.7.2024
Überparteiliche Interpellation von Hansueli Albonico, Fraktion SP & Samuel Brechbühl Fraktion GLP
«Die Zukunft des Spitals in Langnau?»
Der Gemeinderat Langnau wird gebeten folgende Fragen zu beantworten:
- Wie beurteilt der Gemeinderat das Spital Langnau für die Standortattraktivität der (Zentrums-) Gemeinde?
- Welche soziale, wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung schreibt der Gemeinderat dem Spitalbetrieb für die Gemeinde zu?
- Wie schätzt er die Zukunft des Spitals Langnau ein, nachdem die Chirurgie des Spital Langnau nach Burgdorf verlegt wurde?
- Welche Anstrengungen will der Gemeinderat zur Erhaltung des Spitalstandorts Langnau unternehmen?
- Mit welchen kurz-, mittel- und längerfristigen nachteiligen Auswirkungen rechnet der Gemeinderat, falls das Spital Langnau geschlossen würde?
Begründung:
Am Behördenforum Emmental-Napf (www.stiftung-innovation.ch) vom 5. Juni 2024 wurde die Sicherung der medizinischen Grundversorgung rund um den Napf thematisiert. Zwei positive Beispiele wurden in diesem Zusammenhang beleuchtet. Der Verein Pro Spital Wolhusen (www.pro-spital-wolhusen.ch/verein), welcher sich erfolgreich für die Erhaltung des Spitals Wolhusen einsetzt und das Gesundheitszentrum Oberes Emmental in Eggiwil, welches die medizinische Grundversorgung der Gemeinden Eggiwil, Röthenbach und Schangnau sichert.
Nach den Referaten von Christine Bouvard, Präsidentin des Vereins Pro Spital Wolhusen und Raffael Braun, Arzt am Gesundheitszentrum in Eggiwil, Co-Präsident des Ärztenetzwerks Oberes Emmental (www.aerztenetzwerk-oe.ch) und der anschliessenden Diskussion kamen die anwesenden Behördenmitglieder einhellig zum Schluss, dass:
- die Spitäler Langnau und Wolhusen zusammen mit den Hausarztpraxen zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung rund um den Napf eine zwingende Voraussetzung sind
- die kommunalen und regionalen Behörden sich aktiv in die Diskussion um die Spitalplanung einschalten müssen, bevor die Spitalträgerschaften abschliessend an der Bevölkerung vorbei über Umstrukturierungen beschliessen
- dass mit dem gegenwärtigen Kampf zwischen den Standorten Burgdorf und Langenthal, nicht nur der Standort Langnau gefährdet ist, sondern längerfristig auch der Standort Burgdorf zum Opfer fallen könnte