Baumkataster Gemeinde Langnau – Postulat

Postulat Hans Ulrich Albonico und Mitunterzeichner vom 29. August 2022

Der Gemeinderat wird ersucht, ein Baumkataster zu erstellen.

Begründung:

Aus der Beantwortung des Gemeinderats zur Interpellation Martin Haldemann und Mitunterzeichner betr. Kosten für Bepflanzung und Unterhalt gemeindeeigner Bäume geht hervor, dass in Langnau die Bäume noch nicht verlässlich erfasst sind, dass indessen ein Baumkataster «den Baumunterhalt administrativ sicherlich unterstützen» würde.

Meine Geburtsstadt St. Gallen schreibt betr. der Bedeutung der Bäume in Siedlungen: «So kann es unter einem Baum drei bis sechs Grad kühler sein als in der asphaltierten Umgebung. Und ein Laubbaum mit einer Krone von 15 m kann rund 160 m² Schatten werfen. An Sommertagen verdunstet er mehrere hundert Liter Wasser und entzieht so der Luft Wärme. In und um eine alte einheimische Eiche herum finden bis zu 800 Tier- und Pflanzenarten wie Pilze, Vögel, Insekten oder Moose ihr Zuhause. Und dank seiner grossen Blattoberfläche fängt ein Laubbaum im Jahr durchschnittlich 100 kg Feinstaub auf. »

Mit einem Baumkataster würde die Bedeutung der Bäume sozusagen festgeschrieben: Man wüsste, wo was seit wann steht und wie die Pflege vonstatten geht. Viele Städte haben solche Kataster, in der Stadt Zürich z.B. kann man – echt spannend – alle 21‘000 auf öffentlichem Grund stehenden Bäume auf der Karte einzeln anklicken und abfragen, um was für einen Baum es sich handelt und wie alt er ist. Und natürlich sieht man auch, wie sich die Zahl der Bäume im Lauf der Jahre entwickelt. Bern z.B. hat ebenfalls 21'000 Bäume erfasst mit der Möglichkeit von Baum-Patenschaften. Ein öffentlich zugänglicher Kataster schafft ein besseres Bewusstsein für unserer Bäume und vereinfacht gleichzeitig deren Unterhalt.

Gerade dieser Sommer hat einmal mehr aufgezeigt, dass wir alles tun müssen zur Schadensbegrenzung des Klimawandels.